Alle Posts mit Tag: Aufsatz

Anna

Im nächsten Zug, in dem ich meine Fahrt fortführte, befand sich eine Gruppe der Menschen, die untereinander gemischt Russisch und Ukrainisch gesprochen haben. Als wir uns der Haltestelle näherten, haben sie sich überlegt, wie sie den Rollstuhl eines ihrer Kollegen durch den engen Gang im Zug zur Tür durchbringen können.

»Was ist mit ihm geschehen? Unfall? etwas anderes?«, fragte ein Einheimischer ein Mädchen aus der Gruppe.

»Ich weiß es nicht.«

»Seid ihr nicht alle zusammen?«

»Oh nein, wir haben uns erst hier getroffen. Ja, ich glaube, es war ein Unfall.«

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Künstliche Intelligenz. Eine Begriffsklärung

Es ist relativ neu, dass man angefangen hat, technischen Artefakten menschliche Eigenschaften zuzuschreiben. So spricht man heute von „intelligenten“ Maschinen. Es gibt intelligente Menschen, die gebildet, begabt sind. Die Maschinen, Computer werden programmiert, um einen bestimmten Zweck zu erfüllen, sie arbeiten nach einem vordefinierten Algorithmus. Bestenfalls kann so ein Algorithmus aktualisiert werden. Wäre es jedoch vielleicht möglich, ein Programm zu schreiben, das das menschliche Lernvermögen nachbildet und lernen kann? Es ist tatsächlich möglich und in diesem Fall spricht man von der künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence) und dem maschinellen Lernen (Machine Learning), von der Fähigkeit einer Maschine, selbst zu lernen, also den Algorithmus, nach dem sie arbeitet, weiter zu entwickeln und zu verändern. Das, was eine Maschine auf diese Weise gelernt hat, ist oft so komplex, dass man nicht mehr sagen kann, wie genau sie das gelernt hat und wie sie zu Ergebnissen kommt, die sie liefert. Ob es ausreichend ist, von der Intelligenz zu sprechen, im selben Sinne, wie man von der menschlichen Intelligenz spricht, ist eine schwierige Frage. Selbst die menschliche Intelligenz ist kein eindeutig definierter, ein vager Begriff, der viele subjektive Merkmale in sich trägt.

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Was ist Technik? Eine Auseinandersetzung mit dem Technikkonzept von Ernst Kapp

Im vorliegenden Artikel geht es um die Anwendung des Technikkonzepts von Ernst Kapp auf die heutige Technik. Eines der Gebiete, dessen Entwicklung für die Moderne unentbehrlich ist, ist die Computertechnik. Wobei ich einen breit gefächerten Computerbegriff benutzen möchte. Computer werden immer universeller und können immer mehr Aufgaben ausführen, deswegen sind sie bereits ein Teil vieler Bereiche unseres Daseins. Sie werden vorprogrammiert, um anhand gegebener Daten bestimmte Aktionen auszuführen. In diesem Sinne ist nicht nur ein Laptop ein Computer, sondern auch ein Handy; genauso ist ein Roboter ein komplexer Computer.

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Technikkonzept von Ernst Kapp

Zwar begleiten die technischen Erfindungen den Menschen schon seine ganze Geschichte, angefangen mit einem Schlagstein, der als Prototyp für einen Hammer diente, über die Dampfmaschine, den Telegrafen, bis zu Rechenmaschinen und Computern, hat man erst vor kurzem angefangen über die Technik systematisch nachzudenken. Das mag daran liegen, dass die technische Entwicklung seit der Industrialisierung ganz neue Maßstäbe angenommen hat. Eines der ersten Werke, das sich ausführlich mit dem Wesen der Technik beschäftigt, ist wohl „Grundlinien einer Philosophie der Technik“ von Ernst Kapp aus dem Jahre 1877, „sein bis heute als grundlegendes Werk der Technikphilosophie geltendes Buch“.

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Herausforderungen der Technikphilosophie

Eines der wichtigsten Merkmale unserer Zeit ist die Technisierung vieler Bereiche unseres alltäglichen Lebens. „Das technische Zeitalter“ kann man über unsere Tage sagen hören. Doch, was jene Technisierung kennzeichnet, ist nicht so sehr die Technik selbst, sondern die rasche Entwicklung derjenigen. Als solche ist die Technik nichts Neues, wenn auch die Technik des letzten Jahrhunderts ganz anderer Art, als das, was man vorher kannte. Es gibt sie dennoch mehr als hundert Jahre, vielleicht gab es sie schon immer. Vielleicht ist die Fähigkeit aus der Natur Erkenntnisse zu gewinnen und dann anhand derer etwas zu erfinden, etwas was einen Menschen eigentlich ausmacht.

Wenn man über das technische Zeitalter spricht, ist diese Aussage nicht unbedingt wertneutral. Der zügellose technische Fortschritt hatte zur Folge, dass er viel Aufmerksamkeit in der Gesellschaft auf sich gelenkt hat, worüber man sich auch kaum wundern kann, weil wir heute in so vielerlei Hinsicht auf die Technik angewiesen sind.

Desto interessanter wird es, über die Technik und Technisierung nachzudenken. Was ist sie nun? Ist sie etwas Gutes, was uns weiterbringt und uns mehr Macht über die Natur beschert? Ist sie etwas Schlechtes, was den Menschen jeden Tag immer mehr von ihr abhängig und hilfslos macht?

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Gegenständliche Erkenntnis bei Simon L. Frank

Die so für den gemeinen Menschen merkwürdige Frage nach der Sicherheit menschlicher Erkenntnis wurde im letzten Jahrundert nicht nur durch vielfältige philosophische Spekulationen, sondern auch durch die modernen Naturwissenschaften noch stärker verschärft, wobei philosophische Spekulationen in gewisser Hinsicht wichtiger sind, weil, wenn die Naturwissenschaften mit den Sinnesdaten arbeiten und die Existenz der Außenwelt einfach voraussetzen, der Philosoph keine solche Voraussetzungen machen darf. Er steigt eine Ebene tiefer ein und fragt, ob es überhaupt möglich ist, solche Sinnesdaten zu gewinnen.

Unter den zahlreichen Versuchen, dieses erkenntnistheoretische Problem zu entschlüsseln, verdient der Lösungsweg, den Simon L. Frank beschritten hat, eine besondere Aufmerksamkeit.

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Zur Bedeutung der Kunst bei Friedrich Nietzsche. Teil 2. Gesellschaftliche Dimension der Kunst

Die Bedeutung der Kunst endet nicht mit der Frage, welche Position sie im Leben eines Individuums einnimmt. Nietzsche versucht seinen Kunstbegriff auf größere Menschenmengen zu beziehen, um damit gesellschaftliche und kulturelle Ereignisse zu erklären, oder mindestens zu schauen, welche Auswirkung die Kunst oder die einzelnen Künstler auf die menschliche Gesellschaft und Kultur haben.

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Zur Bedeutung der Kunst bei Friedrich Nietzsche. Teil 1. Die Geburt der Tragödie

Wie soll man mit einer Welt, aus der Gott ausgetrieben wurde und die Idee einer sinnvollen Schöpfung erschüttert wurde, zurechtkommen? Wie soll man das Leben in einer säkularisierten, von jeglichem Sinn befreiten Welt ertragen, in einer Welt voller Grausamkeit, Demütigung, Verrat und Leid, in einer Welt, wo alles Leben zum sinnlosen Sterben verurteilt ist? Auf der Suche nach einer Antwort gelangt Nietzsche zur Kunst. In der Kunst offenbart sich die menschliche Schaffenskraft, vielleicht kann sie einen wesentlichen Beitrag zum Leben leisten.

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Ein Sklave der Freiheit

Georg Wilhelm Friedrich Hegel versteht dagegen das Recht als das Dasein der Idee der Freiheit, die ihrerseits existenziell für das menschliche Wesen ist. Diese Idee wird nicht wie die ewige Pest von Eltern zu ihren Kindern weitergegeben, sondern vielmehr werden immer mehr ihrer Momente vom Geist aufgenommen und verwirklicht, sie ist die Einheit von Begriff und Wirklichkeit, die der Begriff sich selbst gibt. Die Freiheit, die die Substanz des Rechts darstellt, wird von Hegel nicht als etwas Schlechtes, Gesetzloses, Anarchisches verstanden, sondern als etwas moralisch Positives, sodass man auf höheren Entfaltungsstufen des Geistes von einem vollkommeneren Recht reden kann.

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Dubitō ergō nōn esse possim

Seit der Entstehung der Menschheit wunderte man sich über die Welt, die einen umgibt. Man fragte sich, wie die Umwelt funktioniert, was hinter den natürlichen Ereignissen steht, suchte nach Gesetzmäßigkeiten und legte auf diese Weise den ersten Grundstein für das Gebäude der Physik. Dieses Projekt war jedoch anscheinend so komplex, dass manche Philosophen sich wenige Jahrhunderte später die Ansicht aneigneten, dass es überhaupt keine Wahrheit sondern nur Schein und Täuschung gebe. Durch Grübelei und Diskutieren gelangte man schließlich zum Zentrum seines Daseins, zu seinem Selbst, und stellte sich nun die Frage: „Was bin ich? Habe ich zumindest eine sichere Erkenntnis, dass es mich selbst tatsächlich gibt, oder bin ich auch ein bloßer Schein, eine Selbsttäuschung?“

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„Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe. Teil 3. Analyse der Ballade

Es geht in der Ballade „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe, die im Jahr 1797 erschienen ist, um einen Hexenmeister, der einmal irgendwohin weggegangen ist und seinen Lehrling allein ließ. Der Zauberlehrling wollte seine Macht und seinen Zauber ausprobieren und Geister im Haus steuern. Von seinem Meister konnte er die Wörter, mit denen er diese Geister rufen könnte. Mit Geistesstärke hat der Zauberlehrling einen Besen lebendig gemacht. Um ein Wunder zu tun, wurde dem Besen befohlen, auf zwei Beinen zu stehen, die schlechten Lumpenhüllen zu nehmen und ein Becken voll mit Wasser zu füllen. Der Besen musste als Knecht dienen, zu einer Fluss laufen und Wasser bringen.

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Roman „Die Fische von Berlin“ von Eleonora Hummel

Im Buch „Die Fische von Berlin“ von Eleonora Hummel geht es um ein Mädchen aus einer russlanddeutschen Familie, das alles von ihren Vorfahren wissen will. Eines Tages entdeckt dieses Mädchen, Alina, die verblüffende Gewohnheit ihres Großvaters mit einem Messer unter seinem Kissen zu schlafen. Diesem Messer begegnet man im Laufe des Buches immer wieder.

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Erörtern Sie, warum die jüdische Kultur von großer Bedeutung für Europa ist

Schon seit dem ersten Jahrhundert vor Christus war Israel unter der römischen Herrschaft, wodurch die Juden schon damals in Europa zu finden waren. Sie werden aber in alle Zeiten verfolgt und verhasst. Die Kreuzzüge und der zweite Weltkrieg, wärend dessen die Juden systematisch vernichtet wurden, können als Beispiele dafür dienen. Aber die Nation, die eine so reiche Geschichte hat, hat einen Einfluss auf die Europäer genommen, der nicht zu leugnen ist.

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