Mein Dad schuf neu die alten Märchen:
von einem sonderbaren Mädchen,
von ihrem Prinzen und dem Reiche,
in ihm sind tiefe Honigteiche.
Von Wesen, die im Walde leben:
von Spinnen, die dort Schlösser weben,
von Basilisken und Chimären
und Satyrn, Hexen, Drachen, Bären.
Im Reiche gibt es Königsritter
und armes Fräulein Margareta.
Erzähltest du ein wahres Märchen
von jenem wunderbaren Mädchen,
von ihrem Prinzen und dem Reiche,
in dem die tiefsten Honigteiche,
von grünen, zauberhaften Wiesen
und wilden, grauenvollen Riesen?
Und was, wenn’s stimmt, was Leute sagen,
die jedes Märchen hinterfragen?
Es gibt, sie sagen, keine Ritter
und keine arme Margareta.
Wie soll ich denn noch weiter leben,
wenn alle Sagen langsam sterben?
Erzähl mir deine neuen Märchen,
vom allerschönsten Menschen, Gretchen!
Ich werd’ sie unter Menschen säen,
Ich pflege sie und schütz’ vor Krähen.
Man wird sie eines Tages pflücken
und als den Trank des Lebens schlücken.
Sag, kann ein Märchen mich berauben,
da ich an die erzählten nicht mehr glaube?
Bringst du mir bei, wie ich sie dichte,
wie ich die Welt des Traumes richte.
Mein Vater, sag, dass ich noch lebe,
dass ich nur bloß im Traume schwebe,
ich werd’ die alte Welt vernichten
und sie dann neu, ganz neu umdichten!
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